
Martin Scorsese ist zurück!
Es ist schon lange her, seit Martin Scorsese einen Film für die große Leinwand produziert hat. Er ist bekannt für die Darstellung von Gewalt, gut ausgearbeiteten Charakteren und die ausgedehnte Laufzeit seiner Filme. Zudem scheint es eine goldene Regel zu sein, dass Robert De Niro in einem Scorsese-Film mitspielen muss. Mittlerweile kann man das auch über Leonardo DiCaprio sagen, der nun schon zum sechsten Mal mit dem Kult-Regisseur zusammenarbeitet.
Nun zurück zu seinem aktuellen Werk: 'Killers of the Flower Moon', ein Film, der (fast) alle typischen Scorsese-Elemente mit sich bringt. Der Film ist ein echtes Schwergewicht und beeindruckt mit einer Laufzeit von stolzen 3 Stunden und 26 Minuten. Hierbei hat sich Scorsese entschieden, etwas von seiner bisherigen Filmographie abzuweichen und das gleichnamige Buch zu adaptieren. Das Buch beruht auf einer wahren Begebenheit und betrachtet die Geschehnisse aus der Sicht des FBI. Ursprünglich sollte auch der Film diese Perspektive einnehmen, doch DiCaprio bemerkte, dass dem Film das Herz fehlt. Deshalb entschied Scorsese, die Geschichte aus der Sicht der Killer in Oklahoma zu erzählen.
Worum geht es?
In 'Killers of the Flower Moon' geht es um die Osage Morde in Oklahoma Anfang des 20.Jahrhunderts. Die Osage finden Öl in deren gebieten und da dieser schwarze Flüssigkeit zur dieser Zeit eine sehr wichtige Rolle gespielt hat, werden die Osage ganz schnell reicht. Das gefällt die Einsiedler jedoch garnicht und das führt zur Morde - Morde, die vertuscht bzw. totgeschwiegen wird. William Hale (Robert De Niro) ist der strahtzieher hinter all dem Morden und mit seinem Neffen, Ernest Bunkhart, gespielt von Leonardo DiCaprio in einer seinem besten Performance, insbesondere die Szene, wo er erfährt, dass seine Tochter ermordet wurde. Da es auf eine wahren Geschichte ruht, sind die Morde besonders verstörend. Man sieht, wer die Morde bzw. Attentate ausführt und warum das alles passiert. Deren plan war es, eine Ehe mit Osage zu gründen und diese dann zu ermorden, damit man deren Geld erben konnte.
In der Geschichte verfolgen wir meistens Ernest Bunkhart, der vom Krieg zurückgekehrt ist, jedoch nur der Koch war. Schon von am Anfang wissen wir, dass er nicht der strahlende Held ist, oder der strahlende Antagonist besser gesagt. Ja, obwohl er naiv ist, hilft er seinen Onkel, William Hale, und nimmt an den Massakern teil. Er heiratet mit Mollie (Liry Gladstone), eine Osage mit einer großen Familie, die nach der Hochzeit immer kleiner wird. In der ersten Hälfte des Films sehen wir die Prime Zeiten von Osage. Sie haben viel vermögen, können sich alles leisten, während die weißen Männer und Frauen als Putzfrau oder Chauffeur arbeiten muss. Sowie Bunkhart, der der Chauffeur von Mollie war, später ihrer Mann. Später eskalieren die ganzen Morde und die Regierung mischt sich ein und es führt zur Absturz dieser morde. Bunkhart hilft bei denn Gerichten gegen seinen Onkel erzählt die Ganze Wahrheit.
Inszenierung
Martin Scorsese schafft wieder einmal, so einen großen Brocken spannend zu halten. Man fragt sich immer wieder, wer jetzt für den einen Mord verantwortlich ist und zwei Stunden später erfährt man es. Was auch einen in die Geschichte zieht, ist ständig die Frage zu stellen, was mit dem Osage passieren wird. Wer die Geschichte weiß, wird natürlich anders reagieren, aber als jemand, der nie davon etwas wusste, fand ich es packend. Auch die Zeitsprünge erweitern die Charaktere und man kann die Entwicklung sehen. Besonders bei Bunkhart, wo er am Anfang noch Garnichts davon weiß und nur sein Alltag erledigt, wird er einer zum Attentäter. Auch bei seiner Frau, die Diabetes hat, spritzt er statt ihre Medizine Liquid, obwohl er für sie gefühle hat. Und das ist sehr spannend, denn man hat jede halbe Stunde den "Wow" Effekt und kann nicht glauben, dass diese spezifische Szene passiert. Auch andere Schauspieler mit deren kurzen szenen waren wundervoll inszeniert, wie z.B. Brendan Fraser als der Anwalt von Hale oder auch John Lithgow, den man aus Interstellar kennt.
Der Film spielt übrigens in echten Schauplätzen, wonach ich mich nicht satt sehen kann. Nach den ganzen Blockbuster, die wie ein PlayStation 2 spiel aussehen, war Flower Moon wieder einmal etwas Altmodisches, und das in positiven Sinne!
Das Ende finde ich sehr Original, da es einen Zeit Sprung gibt und das Ende der Charaktere in einem Musical ähnlichen Veranstaltung nacherzählt wird. Wir sehen sogar ganz zum Schluss Martin Scorsese höchstpersönlich, der das Ende von Mollie nachliest.

Fazit
Man kann sagen, dass das wirklich ein Kinofilm ist, obwohl es demnächst auf AppleTV+ erscheinen soll. Wie Scorsese auch meinte, es ist kein "Who done it?" sondern "Who didn't do it?", da fast jeder der Mörder ist und man sich auch zum Schluss fragt, wer jetzt den einen Charakter umgebracht hat. Es war packend bis zum Ende und ist sehr empfehlenswert, es auch im Kino zu schauen! Killers of the Flower Moon ist seit 20.Okotober im Kino!
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