
Mit den Alien Franchise hatte ich bis jetzt keinen Kontakt. Bei den neusten Teil gab es ein gutes Marketing, der Regisseur ist bekannt für Horror und ich wollte endlich in dieses Franchise einsteigen. Und ich bin beim richtigen Film eingestiegen, denn Alien Romulus ist eines der besten Horrorfilme der letzten Jahre. Nachdem ich bei Longlegs enttäuscht den Kinosaal verlassen habe, war dieser Film genau der Dosis, den ich gebraucht habe.
Alien Romulus schafft es trotz der Namen auf eigenen Füßen zu stehen. Es gibt Anspielungen auf andere Teile, jedoch muss man dies nicht verstehen, um den Film verfolgen zu können. Fede Álvarez schafft es die Aliens so mysteriös, grusselig und angsteinflößend darzustellen und ähnelt dabei stark ein Micheal Myers in den ersten Halloween Film. Selbst für jemanden, der sich bei Horror die Seele aus'm Leibe lacht, war ich bei diesem Film auf meinem Sitz gefesselt. Wenn die Charaktere angst hatten, hatte ich um die angst. Wenn sie verzweifelt waren, dann wollte ich meine Augen verdecken, aber zugleich auch die unfassbaren Alien Designs ansehen. Wenn sie auf brutale weißen getötet wurden, dann wollte ich, dass das aufhört.
Um den Grusselfaktor hochzuschrauben hat sich Álvarez entschieden echte Sets bauen zu lassen, damit der Film lebendiger und echter aussehen kann, und das schafft er auch. Die erzeugten Bilder mit natürlichen Licht, Schatten und schauorte ist der Umgebung besonders bedrückend, zudem der Film auch indoors abspielt. Nicht nur die Sets sind echt, sondern auch die Aliens, also die haben jetzt keine echten Aliens eingesetzt, sondern Animatronics. Diese ferngesteuerten Aliens sehen erschreckend echt aus, was wiederum den Horrorfaktor exponentiell steigen lässt. Wenn wie auf dem Poster oder Trailern solch ein Ding auf einen Menschen springt und quasi ein Samen ablegt, dann sieht es widerlich und verstörend aus, was für die Schauspielern das Acting erleichtern sollte.
Speaking of Schauspieler, der Cast ist nicht allzu groß und bekannt, dafür sind die Leistungen überdurchschnittlich gut. Besonders zu loben ist hierbei Cailee Spaeny, die auch in Civil War von diesem Jahr zeigte, was sie drauf kann. Sie schafft es die Emotionen perfekt rüberzubringen und mit dem Audience leicht zu connecten. Die anderen schaffen es auch, die Rollen realistisch wie möglich zu spielen und bei tragischen Momenten verständlichen Reaktionen abzuliefern , obwohl deren Charaktere teils Roh und nicht 3 Dimensional gestalltet ist. Die Charaktere könnte man auch in Cliche Schablonen wie der Bully, Anführer und Nerd reinpacken und es würde sich nicht viel an der Handlung ändern.
Zum Glück hat der Film nicht allzu viele Cliches, das einen aus der Immersion rausschmeißen könnte. Es gibt sogar ein Charakter, wovon ich ausgegangen bin, dass dieser plot armor hat und dadurch nicht sterben kann, jedoch lag ich falsch und das hat mich extremst geschockt und auch ein leichten Angst herbeigerufen, weil ein Horror erst dann funktionieren kann, wenn man unerwartet erwischt wird. Viele Horrorfilme nehmen den leichten Weg und fügren lahme Jumpscares, wo nach langer Stille ein Schrei oder lautes Geräusch geschieht. Hier war dies kaum zu bemerken, denn bei diesen Designs von nahezu echten Xenomorph erzeugt man auch allein durch das ansehen gigantischen Schrecken.
Was auch schrecken verursacht sind die Szenen von Xenomorphs, die auf der Jagd sind. Sei es von berühmten Ausschlupfszene von dem Alien in einem Menschen, den Kokon von diesen oder ganz einfach die Kills. Die Aliens sind hier nicht nur dumme Monster, sondern Jäger mit Instinkten und Verstand, sodass es einen Grusel auch in Szenen ohne diesen verursacht. Bei einem derartigen Film ist die Handlung relativ unspektakulär, aber nicht öde oder schlecht geschrieben. Während der erste Akt noch Dialoglastig ist, so ist der 2. und 3. Akt viel spannender und schneller mit der Handlung. Gegen Ende Passiert zudem ein Ereignis, wo ich nur Dead Space Flashbacks hatte und es war einfach wundervoll- falsche wortwahl- zu sehen und gleichzeitig auch das Schrecklichste "Ding", dass ich je gesehen habe.


So gut auch Romulus ist, gibt es Kleinigkeiten, die bei mir einen schlechten Nachgeschmack gelassen haben. Das liegt zur einem an dieser Gruppe. Die werden relative Früh in hälfte geteilt und wie es üblich ist sterben die nacheinander. Ich hätte mehr von diesem Team gesehen, um auch mehr über die Charaktere zu erfahren. Am Ende wusste ich vielleicht ein oder zwei Namen aus der Gruppe, was beim zurückblicken negative auffällt. Weiteres dient der Ausgangspunkt nur dazu da, damit unsere Charaktere mit den Aliens interagieren können.
Fazit
Die Negativen Aspekte sollen euch aber nicht davon abhalten, diesen Film auf der großen Leinwand zu sehen. Bei einem Budget von 80 Mio. US-Dollar sieht der Film um weiten, mit abstand und ganz sicher besser aus, als die aktuellen Filme mit aufgepeppten Budgets. Es sieht derartig gut aus, dass man selbst bei CGI Elementen sich fragt, ob das jetzt wirklich CGI ist, oder jemand tatsächlich ein Raumschiff auf dem All gefilmt hat. Alien Romulus wird sicherlich auch auf meiner Blu-ray Sammlung landen, denn diesen Film muss ich ein weiteres Mal ansehen.
Ich gebe den Film 4/5 Sternen, als jemand, der mit diesem Film in diesen Franchise eingestiegen ist. Und ja, die Letzte Gore Szene ist wirklich abgefucked!
Kommentar hinzufügen
Kommentare